Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit?
Interdisziplinäre Hybrid-Tagung | 15. – 17. September 2021 | Universität Vechta und digital
Auf der Tagung „Caring Societies – Neue Abhängigkeiten oder mehr Gerechtigkeit?“ werden aktuelle Sorgekrisen in ihren Verflechtungen mit anderen Krisen (ökonomisch, ökologisch, sozial) kritisch beleuchtet und Ideen für alternative Wege sorgenden Versorgens entwickelt.
In dieser kritischen Problemanalyse sollen verschiedene Facetten der Sorgekrisen zur Sprache kommen, insbesondere Ungleichheiten, die entlang intersektionaler Verschränkungen reproduziert werden. Dabei wird folgenden Fragen nachgegangen:
- Welche Rolle spielen die Sektoren – Staat, Markt, Non-Profit-Sektor, Zivilgesellschaft, Haushalt/Familie – und die Verlagerungsprozesse zwischen ihnen, z.B. (Ent-)Monetarisierung, (De-)Familiarisierung, (De-)Kommodifizierung?
- Wie ist sorgendes Versorgen in diesen Sektoren weiterzuentwickeln und wo ist was von wem zu ändern, um eine zukunftsfähige Versorgung zu gewährleisten?
- Inwieweit müssen wir vor dem Hintergrund der sozial-ökologischen Krisen über diese Sektorenanalyse hinausgehen, z.B. durch den Blick auf Commons und Pilotprojekte zur Zeitvorsorge?
Damit verbunden ist auch die grundsätzliche Frage, wie Caring Societies gestaltet und die unterschiedlichen Sektoren und Akteur*innen einbezogen werden sollten, damit die Entstehung neuer, unerwünschter Abhängigkeiten vermieden werden und sich Wege in eine (geschlechter-)gerechtere Zukunft eröffnen können. Die Perspektive einer gerechten Sorgestruktur schließt die Sorgenden, die zu Versorgenden und Fragen der ökologischen Nachhaltigkeit mit ein.
Kernbestandteil der Konferenz sind durch die Organisator*innen geleitete Panels, Einzelheiten zum Ablauf können dem Programm entnommen werden.
Die Tagung richtet sich nicht nur an interessierte Wissenschaftler*innen und Studierende verschiedener Disziplinen, sondern auch an Care-Netzwerker*innen, Expert*innen der Wohlfahrtsverbände (z.B. Caritas, Malteser), nationale, regionale und kommunale Politiker*innen u.a.
Fragen und Anregungen können per Mail an caringsocieties@uni-vechta.de gerichtet werden.
Tagungsprogramm
Das Tagungsprogramm zum Download: Programm_Caring_Societies_2021 (pdf-Datei, 306 KB)
Mittwoch, 15.09.2021
13:00-14:00
Ankommen und Anmeldung
14:00-15:30
Eröffnung der Tagung
Grußwort
- Dr. Marion Rieken, Vizepräsidentin der Universität Vechta
Inhaltliche Einführungen: Caring Societies – Vier Perspektiven
- Prof. Dr. Hildegard Theobald, Universität Vechta
- Prof. Dr. Ulrike Knobloch, Universität Vechta
- Dr. Corinna Dengler, Universität Kassel
- Heidi Lehner, Sunflower Foundation, Zürich
15:30-16:00
Kaffeepause
16:00-18:00
Diskussionsrunde: Theorie-Praxis-Politik-Dialoge zu den Facetten einer Caring Society
In dieser Diskussionsrunde sollen die Themen der Konferenz aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden. Entscheidende Fragen dabei sind: Was sind grundlegende Elemente der Sorgekrise? Was sind zentrale Facetten einer Caring Society? Wie könnten diese (weiter)entwickelt werden? Welche Hürden stehen dem entgegen?
- Moderation: Prof. Dr. Brigitte Aulenbacher, Universität Linz
- Teilnehmende
- Gernot Jochum-Müller M.Sc., Zeitpolster Österreich
- Herbert Macke, St.Hedwig-Stiftung, Caritas, Vechta
- Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger, Universität Hamburg
- Dr. Julia Schlicht, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, Neustrelitz
- Tomke zur Brügge, Koordinationsstelle Perspektive Pflegeausbildung!, Landkreis Vechta
ab 18:00
Gemütliches Beisammensein (unter Beachtung der geltenden Hygiene-Bestimmungen)
Donnerstag, 16.09.2021
09:00-09:30
Einführung in das Tagesprogramm mit Rückblick auf den ersten Tag
09:30-10:30
Input 1a Pflegepolitiken und soziale Risiken im internationalen Vergleich
- Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger, Universität Hamburg
Input 1b Von der Home Care zur Caring Society? Live-in-Betreuung, die Pandemie und der Sorgemix
- Prof. Dr. Brigitte Aulenbacher, Universität Linz
Moderation: Prof. Dr. Hildegard Theobald
10:30-11:00
Kaffeepause
11:00-13:00
Parallele Panels
- Panel 1 – Care Policies für eine gerechte Versorgung: Nationale und internationale Perspektiven
- Sabrina Schmitt: „Aber das geht NUR, weil mein Mann verdient“ – Zur Bedeutung von Pflegepolitik für die Lebenslagen pflegender Angehöriger
- Dr. Ruth Abramowski: Care matters! Transnationale Pflegeketten zwischen West-, und Osteuropa und institutionelle Kontextfaktoren für die Verwirklichungschancen von PflegemigrantInnen
- Samira-Salomé Hüsler: Zusammenführende Einrichtungen in Japan
- Prof. Dr. Hermann Brandenburg: Organisationskultur und Quartiersöffnung – einige Befunde aus der GALINDA-Studie
- Panel 5 – Irritationen stationärer Versorgung
- Andreas Albert und Prof. Dr. Ingo Bode: Caring und Scaring. Institutionelle Gefühlsregulation in der real existierenden stationären Altenhilfe
- Lisa Sander und Karoline Adamski: Wohin mit den Menschen, die keiner haben will? Im Fokus: gerontopsychiatrisch erkrankte Menschen mit sogenannten herausfordernden Verhaltensweisen
- Prof. Dr. Simone Leiber und Prof. Dr. Christian Bleck: Stationäre Strukturen des sorgenden Versorgens und die Förderung selbstbestimmter Teilhabe
- Panel 6 – Care-Praxis zwischen Öffentlichkeit und Privatheit
- Dr. Daniel Holtermann: Caring Masculinites? Förderung von Jungen* für Fürsorgetätigkeiten und -berufe
- Prof. Dr. Diana Auth, Prof. Dr. Simone Leiber und Prof. Dr. Sigrid Leitner: Sorgende Angehörige: eine intersektionale Analyse
- Sandra Eck und Dr. Katrin Roller: „Gutes Leben – gutes Care“: innovative Wohn-Care-Projekte zwischen utopischer Spinnerei und umsetzbarem Reallabor
13:00-14:00
Mittagspause
14:00-15:00
Input 2: Zwischen Macht und Geld oder: Daseinsvorsorge im militärisch-industriellen Komplex
- Prof. Dr. Cornelia Klinger, Universität Tübingen
Moderation: Prof. Dr. Ulrike Knobloch
15:00-16:00
Input 3: Die ökologische Krise als Care-Sackgasse: Widersprüchlichkeiten und Auswege
- Dr. Manuela Zechner, Friedrich-Schiller-Universität Jena
Moderation: Dr. Corinna Dengler
16:00-16:30
Kaffeepause
16:30-18:30
Parallele Panels
- Panel 2 – Caring Economy: Zukunftsfähige Strukturen sorgenden Versorgens
- Dr. Elisabeth Stiefel: Arbeit im Brennglas von Haushalt und Familie
- Dr. Cornelia Schmedes: Gestaltung eines zukunftsfähigen Pflegesystems am Beispiel der Beziehungs- und Emotionsarbeit
- Prof. Dr. Kirsten Scheiwe: Das Recht und die Sorgetätigkeiten (Caring) – ein Plädoyer für sorgsames Recht
- Prof. Dr. Adelheid Biesecker: Anforderungen an eine zukunftsfähige Caring Economy – Lehren aus der Corona-Krise
- Panel 3 – Caring Commons für den sozial-ökologischen Wandel
- Hanna Völkle: Die Ökonomie der Zeit als feministisch-ökologisches Desiderat
- Dr. Julia Hahmann: Freundschaften, Sorgearbeiten und die befreite Gesellschaft? Ein emanzipatorisches Projekt und realpolitische Folgen
- Lina Hansen: Feministische Logiken für eine sozial-ökologische Transformation. Von der Ökonomik zur feministischen Gesellschaftstheorie
- Dr. Anna Saave: Mit Self-Care gemeinsam durch die Wachstumskrise? Kooperative Self-Care-Strategien in der Postwachstumsbewegung
- Panel 4 – Praxisprojekte zu Caring Communities
- Anita Schürch und Karin van Holten: Sorgende Gemeinschaften anregen und verstetigen – Erfahrungen aus dem Projekt CareComLabs
- Gernot Jochum-Müller: Vergleich unterschiedlicher Zeitvorsorgemodelle im deutschsprachigen Raum mit Fokus auf das Modell Zeitpolster
- Dr. Sigrun Preissing und Gottfried Schubert: Inseln mit Hafen – Bedürfnisse abseits des MarktStaates gemeinschaftlich organisieren
ab 19:00 Gemeinsames Abendessen (unter Beachtung der geltenden Hygiene-Bestimmungen)
Freitag, 17.09.2021
09:00-9:15
Begrüßung und Wechsel in die Workshops
9:15-10:45
Parallele Workshops zu konkreten Bausteinen einer Caring Society
- Dr. Sigrun Preissing und Gottfried Schubert: Sorgendes Wirtschaften und Marktwirtschaft – ein Widerspruch (Vertiefende Vorstellung des Projekts „Inseln mit Hafen“)
- Karin van Holten und Anita Schürch: Sorgende Gemeinschaften als Antwort auf die Sorgekrise: (K)Ein Wolf im Schafspelz?
- Gernot Jochum-Müller: Zeitvorsorge – praktische gesellschaftliche Wirkungen
10:45-11:15
Kaffeepause
11:15-12:00
Postersession mit Posterslam
- Nina Vischer, Kyra Schneider und Sophia Dollsack: “Habe ich mir noch nie Gedanken darüber gemacht“ – Interdependenz von Wohnen, Care und Geschlecht in kommunalpolitischen Prozessen
- Prof. Dr. Moritz Heß, Lea Knopf und Dr. Anna Wanka: Pflegende Studierende – Be- oder Entlastung in Caring Societies?
- Dr. Maren A. Jochimsen, Ann-Christin Kleinert und Prof. Dr. Ulrike Knobloch: Sorgeökonomische Netzwerke vernetzen
12:00-13:00
Ideenforum und Abschluss der Tagung
- Moderation: Prof. Dr. Ulrike Knobloch
Panels
Neben Einführungsvorträgen, themenspezifischen Inputs, einer Diskussionsrunde, einer Postersession und einem Ideenforum, das den Austausch zwischen Theorie und Praxis fördert, werden auch Panels mit Kurzvorträgen zu folgenden Themen angeboten:
Panel 1 – Care Policies für eine gerechte Versorgung: Nationale und internationale Perspektiven, organisiert von Prof. Dr. Hildegard Theobald
Sorgepolitiken gewinnen Relevanz für die Entwicklung gerechter Versorgung im Zusammenspiel mit damit einhergehenden geplanten Ansätzen der Versorgung, allmählich entstehenden ungeplanten Versorgungsformen und ihrer spezifischen Ausgestaltung in der pflegerischen Praxis. Vor dem Hintergrund werden in dem Panel national und international Sorgepolitiken im Zusammenhang mit den sich entwickelnden Formen der Versorgung vorgestellt und ihr Einfluss auf eine gerechte Versorgung aus der Perspektive der Sorgenden und der Weiterentwicklung des Versorgungssystems diskutiert.
Panel 2 – Caring Economy: Zukunftsfähige Strukturen sorgenden Versorgens, organisiert von Prof. Dr. Ulrike Knobloch
In diesem Panel sollen sorge- und versorgungsökonomische Theorien und Konzepte vorgestellt und diskutiert werden, die sich damit auseinandersetzen, wie und von wem zukunftsfähige Strukturen des Sorgens und Versorgens gestaltet werden können.
Panel 3 – Caring Commons für den sozial-ökologischen Wandel, organisiert von Dr. Corinna Dengler
Dieses Panel fragt nach theoretisch-konzeptionellen Beiträgen und/oder Praxisbeispielen zu „Caring Commons“ und diskutiert vor dem Hintergrund des sozial-ökologischen Wandels die Potenziale und Hemmnisse einer kollektiven Erfüllung von Care jenseits von Markt, Staat und heteronormativen Kleinfamilien.
Panel 4 – Praxisprojekte zu Caring Communities, organisiert von Heidi Lehner
Dieses Panel nimmt konkrete Umsetzungen von Caring Communities in verschiedenen Ländern unter die Lupe und fragt: Lassen sich Versprechungen wie eine solidarische und gerechte Verteilung der Sorgeaufgaben einlösen – oder bleiben sie Utopie? Re-/produzieren sie gar Ungleichheiten? Und welches Potenzial bieten sie zur Lösung aktueller und erwarteter Sorgekrisen.
Panel 5 – Irritationen stationärer Versorgung, organisiert von Christopher Gnadt
Die stationäre Versorgung gehört zu den zentralen Pfeilern pflegerischer Versorgungsstrukturen in den Industrienationen. Viele der dazugehörigen Einrichtungen finden sich jedoch in einem Spannungsfeld zwischen pflegetheoretischem Anspruch, (sozial-)politischen Rahmenbedingungen und ökonomischen (An)forderungen wieder, aus dem sich Widersprüche zwischen Normhorizont und Praxis ergeben können. Ziel dieses Panels ist es, exemplarisch Formen und Ursachen solcher Irritationen zu benennen und nach Lösungsansätzen zu suchen, die den verschiedenen Interessengruppen gerecht werden.
Panel 6 – Care-Praxis zwischen Öffentlichkeit und Privatheit, organisiert von Ann-Christin Kleinert
Die Grundkonstellation von Care-Arbeit ist seit der Herausbildung der kapitalistischen Sphärentrennung auch die gegenseitige Angewiesenheit von Öffentlichkeit und Privatheit. Im Panel 6 werden konzeptuelle und bereits in die Praxis umgesetzte Überlegungen einerseits zur Verwirklichung der geschlechtergerechten Umverteilung bezahlter und unbezahlter Sorgearbeiten, zum Umgang pflegender Angehöriger mit den Anforderungen und zu ihrer Entlastung, sowie Ansätze zum sorgeorientierten Wohnen besprochen. Dabei werden in allen Beiträgen Fragen nach politischer Regulierung von Sorge- und Wohlfahrtsarrangements berührt, die auch das Verhältnis von privaten und öffentlichen Sorgeperspektiven ansprechen. (organisiert von Ann-Christin Kleinert)
Organisator*innen
Die Caring Societies-Tagung wird organisiert und durchgeführt von:
Ulrike Knobloch, Dr. oec., hat Volkswirtschaftslehre und Philosophie in Freiburg i. Br. studiert und am Institut für Wirtschaftsethik in St. Gallen promoviert. Seit Ende 2016 hat sie die Professur Ökonomie und Gender im Fach Wirtschaft und Ethik an der Universität Vechta inne. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind: Plurale Feministische Ökonomie, Geschlechterbewusste Wirtschaftsethik, Ökonomie der bezahlten und unbezahlten Arbeit, Feministisch-kritisches Denken in Sozialwirtschaft und Haushaltsökonomie.
Hildegard Theobald, Diplom-Psychologin, Promotion in Politikwissenschaft, Habilitation in Soziologie, ist seit 2006 Professorin für Organisationelle Gerontologie an der Universität Vechta. Ihre Forschungsschwerpunkte sind international vergleichende Forschung zu Care in den Bereichen Politiken, formelle und informelle Care-Arbeit, Professionalisierung, Vermarktlichung und Migration. Einen zentralen Fokus dabei bilden die ungleichheitsbezogenen Konsequenzen aus einer Perspektive der Intersektionalität.
Corinna Dengler, Dr. rer. pol., hat Volkswirtschaftslehre (B.Sc.), Internationale Entwicklung (B.A.) und Socio-Ecological Economics and Policy (M.Sc.) in Wien, Moskau und Quito studiert und am Fachbereich Wirtschaft und Ethik der Universität Vechta promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind an der Schnittstelle von Feministischer und Ökologischer Ökonomie angesiedelt, und umfassen weiterhin feministisch-dekoloniale Wissenschaftstheorien und kritische Entwicklungsforschung mit einem regionalen Schwerpunkt auf die politische Ökonomie Lateinamerikas.
Heidi Lehner studierte in Zürich und Hong Kong Sinologie und absolvierte eine Weiterbildung im Bereich Management von KMU an der Hochschule St. Gallen. Sie lebt in der Nähe von Zürich und ist Geschäftsführerin der Sunflower Foundation, wo sie sich mit den Zusammenhängen zwischen Geld und Gesellschaft sowie Fragen des gesellschaftlichen Wandels auseinandersetzt. Heidi Lehner ist Mitgründerin eines schweizerischen Modells der Zeitvorsorge.
Christopher Gnadt studierte Gerontologie im Bachelor und Master an der Universität Vechta und ist dort als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Organisationellen Gerontologie tätig. Er forscht zur Entwicklung der Altenpflege in Vietnam und ist als Projektmanager für den Aufbau einer Altenpflegeeinrichtung in Tansania verantwortlich.
Ann-Christin Kleinert, Studium der Sozialwissenschaften und Gender Studies an den Universitäten Vechta und Bielefeld; bis Mai 2020 Stipendiatin im Promotionskolleg Gender Studies an der Universität Vechta; Promotion zu gewerkschaftlichen Perspektiven auf bezahlte und unbezahlte Sorgearbeiten; Arbeits- und Forschungsschwerpunkte: Geschlechterforschung mit dem Fokus auf Care unter Berücksichtigung arbeitssoziologischer, materialistisch-feministischer und ökonomischer Theorien.
Zur Geschichte der Tagung
Ulrike Knobloch
Die Idee zur Tagung, die zunächst für 2019 geplant war, hatte ich, als ich im Sommer 2016 am Konzeptpapier für die Professur Ökonomie und Gender saß. Mit Heidi Lehner konnte ich damals meine ersten Überlegungen im Restaurant Rosengarten oberhalb von Bern diskutieren. Der Arbeitstitel lautete zunächst „Zeitvorsorge als alternatives Sorgesystem“. Nachdem ich dann meine Stelle an der Universität Vechta angetreten hatte, habe ich mit meiner neuen Kollegin Hildegard Theobald über die gemeinsame Organisation einer Fachtagung im Jahr 2020 nachgedacht.
Schnell war klar, dass wir mehrere Schwerpunkte setzen wollten, wovon einer weiterhin die Zeitvorsorge sein sollte. In meinen Notizen vom Sommer 2018 findet sich der Arbeitstitel „Solidarität und Reziprozität: Versorgungssysteme im Welfare-Mix“. Zu dieser Zeit ist auch meine Mitarbeiterin Corinna Dengler ins Team gekommen. Zu dritt haben wir das Tagungskonzept entwickelt und den endgültigen Titel formuliert. Seit Anfang 2020 sind Christopher Gnadt und Ann-Christin Kleinert mit im Team und durch die Umstellung auf digitale Treffen kann nun auch Heidi Lehner von der Schweiz aus regelmäßig an unseren Organisationstreffen teilnehmen.
Bis in den Sommer 2020 hinein hatten wir gehofft, die Tagung wie geplant im Herbst durchführen zu können, hatten dafür vieles an die neuen Bedingungen angepasst und ein Hygiene-Konzept erstellt. Ende Juli 2020 haben wir dann einsehen müssen, dass es besser ist, die Tagung um ein Jahr auf den 15. bis 17. September 2021 zu verschieben und wir planen sie jetzt als Hybrid-Tagung in Präsenz und digital.